Ladies Talk in Düsseldorf „Ein autofreier Corneliusplatz wäre geschäftsschädigend“
Düsseldorf · Bereits zum achten Mal hatten Michaela Rentmeister und Anja Bezold zu ihrem Ladies Talk „Visionen für Düsseldorf“ eingeladen – dieses Mal wurde die Frage „Kö im Keller?“ diskutiert. Es ging um Autoposer, Demos am Samstag und den autofreien Corneliusplatz.
15.05.2024, 15:45 Uhr
Wie entwickelt sich Düsseldorfs Prachtstraße, wie sieht ihre Zukunft aus? Ein Thema, das viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bewegt, ist die Kö doch „die Hauptschlagader der Stadt“, wie Michaela Rentmeister in ihrer Begrüßung zur Podiumsdiskussion im Circle Code Club – dem ehemaligen legendären Sam’s – betonte. 110 Frauen aus der Düsseldorfer Stadtgesellschaft, Politik und Unternehmerschaft waren der Einladung zum „Ladies Talk“ gefolgt – so viele wie noch nie, freute sich Anja Bezold.
Und sie wurden nicht enttäuscht, denn vier ausgewiesene Kö-Kenner, Bürgermeister Josef Hinkel (CDU), Cyrus Heydarian (Geschäftsführer Breidenbacher Hof), Breuninger-Standortleiter Andreas Rebbelmund sowie Peter Wienen (Vorsitzender der Interessengemeinschaft Königsallee), diskutierten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Nach der Coronakrise sei der internationale Tourismus zurück in Düsseldorf, so verzeichne die Stadt mit 5,4 Millionen Übernachtungen im vergangenen Jahr einen neuen Rekord, sagte Cyrus Heydarian. Für ihn ist die Kö mehr denn je Magnet für Touristen, allerdings beklagt er die vielen Baustellen und den nächtlichen Lärm durch sogenannte Autoposer. „Hier muss unbedingt gehandelt werden“, sagte er.
Schnell war man dann beim aktuell viel diskutierten Thema autofreie Kö und autofreier Corneliusplatz. Andreas Rebbelmund hält es für geschäftsschädigend, würde der Corneliusplatz autofrei. Denn: „Die Kunden kommen nicht mit der Bahn.“ „Wir müssen beim Thema Mobilität alle berücksichtigen, Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer genauso wie Autofahrer“, erklärte Josef Hinkel – und sprach sich dafür aus, das Miteinander zu pflegen anstatt gegeneinander zu agieren.
Auch die vielen Demonstrationen in der Innenstadt, die mit Vorliebe samstags über die Königsallee ziehen, wurden diskutiert. Für die Einzelhändler sei das dramatisch, so Peter Wienen, denn der Samstag gehöre zu den besonders wichtigen Einkaufstagen. Durch die Demonstrationen würden Kundinnen und Kunden allerdings abgeschreckt. Die Stadt, so Hinkel, könne hier allerdings wegen des im Grundgesetz verankerten Demonstrationsrechts nur bedingt Einfluss nehmen.
Einig waren sich alle vier Podiumsgäste mit der Mehrheit der Zuhörerinnen darüber, dass die Aufenthaltsqualität der Kö, unabhängig von Demonstrationen, Baustellen und Lärm, unbedingt steigen muss. Neben mehr Gastronomie wurden Sicherheit und Sauberkeit als wichtige Kriterien genannt – auch wenn beides, so Hinkel, schon deutlich verbessert worden sei. Etwa durch die personelle Aufstockung des Ordnungsdiensts. Und weil innerhalb von eineinhalb Stunden längst nicht alle wichtigen Aspekte besprochen werden konnten, haben die beiden Initiatorinnen bereits eine weitere Auflage ihres „Ladies Talk“ zum Thema Königsallee geplant.
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